Das einzige Bass-Saxophon-Quartett des Universums

Schrott-Presse

nrwjazz.net, Feb. 2017
Die Titel sind allesamt so arrangiert, dass ein typischer Deep Schrott-Sound entsteht. Diesem ist die Spielfreude deutlich anzuhören – verbunden mit einem immer ein wenig lustvoll-ironischen Gestus, das adaptierte Material oder die Eigenkompositionen wie Buried Alive oder Beefy heart durch den Blaswolf zu drehen. Mitreißend im wahrsten Sinne ist der rhythmische Impact, das aggressiv-rotzige Spiel der Bassberserker mit ihren auch im akustischen Sinne wuchtigen Tieftönern... Mitreißend, der Abend. Gespannt sein darf man auf die nächsten Klangabenteuer der vier Musiker.
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Jazzthetik, Januar 2017
Hier wird nicht mehr parodiert, hier macht sich niemand mehr lustig, hier wird nicht widerspenstigem Material ein aufgeklärter Groove implantiert. Hier haben intensive Berührungen stattgefunden. Hier werden musikalische Jägerzäune mühelos überklettert. Hier gibt es Aneignungsbewegungen, die nicht bilderstürmerisch oder ironisch geprägt sind, sondern von Respekt und einem sehr authentischen Mitteilungsbedürfnis getragen. - Fünf Sterne.

Lippstädter Zeitung, Feb. 2017
Sie hängen an ihren Ständern und sehen dabei aus wie etwas unheimliche, über dem Boden schwebende Aliens. So ein Basssaxophon ist schon rein optisch eine beeindruckende Sache. Wird es gespielt, ist das nicht nur ein Hörerlebnis, sondern eine körperliche Erfahrung. Man kann die Schallwellen spüren, wenn sie auf einen treffen und den eigenen Leib durchdringen.

Wiener Zeitung/A, Jan. 2017
Thunderschrott!

Freistil/A, Januar 2017
Vier Basssaxofone! Wenn das kein Grund dafür ist, das Chassis etwas tiefer zu legen. Es brummt gehörig, es ist schwierig zu manövrieren, und es klingt dennoch charmant. (...) In Summe handelt es sich auch beim zweiten Release von Deep Schrott zweifelsohne um eine Herzensangelegenheit, die auf den Soul nicht verzichten mag. Und open minded ist das sowieso ganz selbstverständlich.

Jazz Podium, Dez. 2016
Vier Basssaxophone, wirklich wahres heavy metal... Kaiser, Kaling, Klare und Raulf (...) lösen durch Wucht und Differenzierung die Grenzen zwischen den Genres einfach auf, genießen die klangliche Faszination ihrer mächtigen Instrumente und lassen ihrer Lust am Spiel freien Lauf. Dabei legen sie erstaunliche Beweglichkeit an den Tag (...) und erweisen sich als hochvirtuose Ensemblespieler, deren Tieftöner wuchten und wogen, tröten und tanzen, singen, sagen und nicht zuletzt auch sägen wie Angus Youngs Gitarre.

Cadence Mag./USA, Januar 2017
DEEP SCHROTT is a bass saxophone quartet whose latest CD is THE DARK SIDE OF DEEP SCHROTT VOl. 2 [Poise edition 24]. If you are follower of sax quartets/ensembles this should appeal to your sense of harmony and they are different, as they like to point out they are the only bass sax quartet. On this CD there are 23 tracks [77:32] ranging from just over a minute to six minutes in length playing everything from originals to Ayler [Our Prayer] to AC/CD and Schubert. I think this group could fit very well in a program of hymms and spirituals. It all goes down well and this is one harmonious frog pond with humor and depth. A croaking good listen... They deserve to be known as the best bass sax quartet around.

Merkur, Nov. 2016
Was Andreas Kaling, Wollie Kaiser, Jan Klare und Dirk Raulf vom ersten Stück an boten, blies die Jazz-Interessierten im Stadttheater Weilheim tiefer in die roten Sitze. Die Musiker entlockten ihren Instrumenten, die so schwer sind, dass sie an Ständern befestigt werden müssen, Klänge, die nur sehr wenig mit dem zu tun haben, was sonst aus Saxophonen kommt: tiefe Töne, die direkt ins Zwerchfell wandern, sanftes Rauschen, mächtiges Wummern, helles Seufzen.
(...) Ein grandioser Auftakt, des zweiten Ammertöne-Abends, der mit Begeisterungsrufen und viel Applaus gefeiert wurde.
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stadtrevue, Nov. 2016
Glamour, Groove, gluterfülltes Rocken... Man kriegt das schwarze Zeug nicht mehr aus der Wohnung.

amusio.com, Nov. 2016
Einzigartig wie ehedem, prägnanter und beseelter als je zuvor. (...) Ein 77 Minuten währender Anlass zum Staunen, Schmunzeln und Schnalzen.
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Musenblätter, Nov. 2016
Toll. Was sind die Posaunen von Jericho dagegen? Die Stille danach ist verblüffend. Für dieses grandiose Projekt gibt es unsere Auszeichnung, den Musenkuß!
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MDR Kultur, Bert Noglik, Nov. 2016
Großartig! Ein weiteres Meisterwerk.

Long Play (PL), Nov. 2016
Ekscentryczni czarodzieje saksofonów basowych z Kolonii ponownie atakują!
Exzentrische Bassaxophonzauberer aus Köln greifen wieder an!
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Jazzhalo, Nov. 2016
Die Männer von Deep Schrott haben das Blech fest in der Hand und agieren selbstbewusst in beinahe allen Lagen. (...) Was für ein gewaltiges Hörerlebnis!
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nrwjazz.net, Okt. 2016
Das bereits vierte Album des Quartetts mit Wollie Kaiser, Andreas Kaling, Jan Klare und Dirk Raulf gibt mit 23 Stücken wieder einen bunten, besser: tief-dunklen Reigen von hervorragend arrangierter und präzise eingespielter sozusagen monoinstrumenteller Blasmusik. (...)
Die dunkle Seite der Romantik erfährt ihre Entsprechung in der tieftönenden Instrumentierung. Dies mag auch das Bindeglied zu den verschiedenen Stilrichtungen sein. Deep Schrott versteht es, die ästhetische DNA unterschiedlicher Musikstile wie die des romantischen Kunstliedes, des politischen Songs, des spirituellen Jazz, wie Grunge, Hardrock und Heavy Metal in eigener Bläser-Idiomatik herauszuschälen und die mal mehr rhythmische, mal mehr melodiöse Essenz der Bezugssongs in die hohe Kunst des Tiefton-Kosmos zu übertragen. Das hat klangästhetisch eine gewisse dunkle Seite, aber die scheinbar skurrile Instrumentierung mit den vier Blechungetümen beinhaltet auch ein gewisses ironisches Augenzwinkern – auch dies der Romantik nicht ganz wesensfremd.

Bad Alchemy 92, 2016
(über The Dark Side Vol.2)
Ja Donner und Doria! Die Welt ist tief, und tiefer als der Tag gedacht. Was Wollie Kaiser, Andreas Kaling, Jan Klare & Dirk Raulf mit ihren vier Basssaxophonen da zwischen Albert Aylers 'Our Prayer' und 'Thunder­struck' von AC/DC schallen und rauchen lassen, ist wieder ganz großer Sport.

Freistil 57 (A), Nov./Dez. 2014
Die "schwarze Seite" des tiefen Klanges steht im Zentrum der dritten Produktion des "the world’s only" Bass-Saxofon-Quartetts. Demzufolge widmet sich die deutsche Tieftonstaffel in originären Interpretationen den "Fürsten der Finsternis" des Rock. (...) Ergänzt um, den Möglichkeiten der Saxofonkolosse nachspürende, donnernde Eigenwerke. (...) Grandios, wie sie die bleischweren Riffs der Originale beatmen. Jene zähflüssige Schwere, die sich aus den Hörnern ergießt, ist um nichts weniger zupackend. Da beginnt der Head zu bangen, es brodelt in der Magengrube. (...) Sind die Coverversionen hinsichtlich Melodielinien und Rhythmusschemen, von kleinen improvisatorischen Verzierungen abgesehen, nahe an den Originalwerken, so inszenieren die Musiker mit enormer Leichfertigkeit in den Eigenkompositionen kontrapunktische Finessen, harmonische Umtriebigkeit und vertrackte Rhythmusattacken. (...) Heavy Metal Air Space. - A Great Gig At The Schrottplatz.

aufabwegen.de, Mai 2014
Man darf beim dickbauchig-ulkigen Sax-Quartett Deep Schrott nicht den Fehler machen, das Ganze als Klamauk abzutun. Die originelle Aneignung von Rock-Klassikern ist ein hartes Geschäft, das Herauskitzeln von Nuancen aus bis zur Kopfschmerzwucht bekannten Gassenhauern a la Smells Like Teen Spirit erfordert eine fast schon wissenschaftliche Herangehensweise. Die Ironie versandet da mit blutunterlaufenen Tränensäcken auf halber Strecke. Es darf gerockt werden. Es darf aber auch gegrübelt werden. Und zwar mit David Lynch, Alice Cooper und The Doors. Vier Saxophone, die rocken. Pure shit. Und: einer Combo, die den Schneid hat, die Residents zu covern, der kann man nur huldigen. Vol. 2, die Herren please!

WAZ, 9. Mai 2014
Dirk Raulf, Wollie Kaiser, Jan Klare und Andreas Kaling setzten mit ihrem Blasensemble „Deep Schrott“, dem wohl einzigen Bass-Saxofon-Ensemble des Universums, mit wuchtigem Rhythmus aus röhrenden Blech-Ungetümen mächtige Schiffssirenen in Gang. Ein schroffer Klangkörper, der gurgelnd und krachend mit Songs von Back Sabbath und Fleetwood Mac die Grenzen zwischen Jazz und Avantgarde geradewegs davon blies.

NDR "Play Jazz"
CD der Woche, Jan. 2014

Bei Live-Konzerten ist schon der Anblick ein Knüller: vier Berge aus vergoldetem Blech auf der Bühne. Jedes Instrument ist knapp zehn Kilo schwer, voller Klappen und Verbindungsstreben von Mundstück bis Schalltrichter und am besten im Sitzen zu spielen. Das Bass-Saxofon-Quartett "Deep Schrott" ist immer ein Erlebnis und laut Gründer Dirk Raulf: "Das Einzige im Universum".

"The Dark Side of Deep Schrott, Vol. 1" versammelt viel monumentale Finsternis: vorzugsweise Kompositionen aus der Schwermetall-Werkstatt des Rock. Gleich drei Schlachtrösser von "Black Sabbath" hat Raulf unter frischen Dampf gesetzt, außerdem Musik von den "Residents". Jan Klare arrangierte Musik aus Filmen von David Lynch, also Material von "Police" bis David Bowie, aber auch Jim Morrisons "Doors"-Abgrundsong "The End". Andreas Kaling nahm sich Alice Cooper vor, und Wollie Kaiser steuerte eine Komposition über Geheimdienste bei: NSA-Schnüffelei auf dem Bass-Saxofon. Genauer auf vier Bass-Saxofonen - denn der Charme des Spektakels entwickelt sich erst aus der Gemeinschaft dieser vier Instrumental-Extremisten.

Der hämmernde Rhythmus der Rock-Veteranen kommt der Klangstruktur der Tieftöner naturgemäß entgegen; rocken und rollen liegt ihnen sehr. Darüber hinaus aber (und damit es nie langweilig wird) müssen die unterweltlichen Verhältnisse noch zum Tanzen gebracht werden. Und da lauern die echten Überraschungen im neuen Projekt von "Deep Schrott".

Denn die Wuchtbrummer können auch singen. Vielleicht nicht gerade fröhlich, das ist auch nicht gewollt auf der "dark side". Aber allemal genau so verblüffend leicht und ironisch wie auf ihrer Debut-CD. So haben die tiefgründelnden Abseitigkeiten im Dunkel-Spektrum der Musik nichts von intellektueller Angstmacherei. Letztlich geht es "Deep Schrott" um Forschung pur: Was ist zu hören, was kann sich hören lassen an Kostbarkeiten aus dem Reich der ganz tiefen Töne?

Wie klingen vier Stimmen, die eher Schiffssirenen ähneln, wenn sie sich auf die Differenzierungen klug und effektvoll komponierter Musik einlassen? Wie viel Ironie und purer Spaß ist möglich, wenn sich vier Klang-Elefanten auf den Weg durch die Steppe machen? Eine ganze Menge - das beweist die neue CD von "Deep Schrott".

Michael Laages

Westzeit, Feb. 2014
Das seit Jahren eingespielte Basssaxophonquartett Wollie Kaiser, Andreas Kaling, Jan Klare und Dirk Raulf widmet sich auf seinem dritten Tonträger der dunklen Seite des Rock'n'Roll, zieht sie einmal durch das schlammige Wechselbad aus Werktreue und Interpretationsfreiheit und präsentiert dann eine durchgängig konsequente und logische eigene Sicht auf die Rockgeschichte.
Klaus Hübner

Musenblätter, Feb. 2014
Also, wenn ich künftig mal wirklich nicht gut drauf bin, habe ich seit kurzem zur Abhilfe ein probates Mittel zu Hause – nicht zwischen den bunten Pillen und Pülverchen, sondern im Plattenschrank: die neue CD von Deep Schrott. Die Jungs blasen mir den ganzen Mist einfach aus der Birne. (...) Garantiert hat noch nie jemand zuvor Black Sabbath, Alice Cooper, The Doors, Nirvana, The Residents oder Angelo Badalamentis Soundtracks zu David Lynch so eindrucksvoll interpretiert – nicht einmal die selbst. Wollie Kaiser, Andreas Kailing, Jan Klare und Dirk Raulf, auch mit eigenen Stücken auf Augenhöhe mit den Größen der progressiven Rockmusik aller Spielarten, haben es drauf. Der trotz seiner elementaren Gewalt filigrane Sound der vier Baßsaxophone fährt in die Knochen, geht unter die Haut, macht den Kopf frei und fetzt jedes Mal aufs neue vom Gemüt, was Miesnicks versucht haben dort abzuladen. Das hilft und kommt über uns wie der Alien-Raumschiff-Sound in 'Close Encounters of the 3rd Kind'.
Frank Becker
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Jazz Journal, nov. 2013
This third album from the self-styled "first and only all bass saxophone quartet in the world" is indeed an invitation to the dark side. Gone are the Kylie Minogue, Beatles and Dylan covers of their previous offerings in favour of the 'dirgier' end of the 70s rock spectrum. That said, DS have by no means mislaid their sense of humour – as evinced by the Spinal Tap-esque black on black cover.
What we have is a selection of bass-heavy versions of songs from Alice Cooper, System of a Down, Black Sabbath and so on (heavy metal played with heavy metal) and as usual, the choice of music and the arrangements are spot on. In particular there is something about the music of Black Sabbath that turns out to be peculiarly suited to the bass saxophone – a brooding sense of deep menace – and Dirk Raulf & Co. make the most of this with a medley of classic early Sabbath tunes as the album’s centrepiece.
Lest you think that 'novelty' covers are the extent of Deep Schrott's abilities, similar to their 2010 debut One there are a smattering of original compositions which fit the 'dark side' theme well. From the relentless drive of "Stag" and the funereal intro to "Secret Service", to the simple low-tempo power of "Yamantaka", when freed of other songwriters' structures and the melodic expectations of the listener, the quartet chooses to explore somewhat more disjointed territory. The optimistic jollities of the past are long gone and evenly interspersed as these tracks are, they provide a dark surrounding landscape for the more familiar fare.
However, it's the recasting of those familiar tunes which will probably make the most impact (and be in demand at live performances) and whether it's a Jim Morrison vocal line, a David Lynch soundtrack, or a Kurt Cobain guitar riff, Deep Schrott prove that it's all grist to their idiosyncratic bass saxophone mill.

Bad Alchemy 80, 2014
DEEP SCHROTT The Dark Side of Deep Schrott Vol. 1 (Poise edition 23): Das »einzige Bass-Saxophon-Quartett des Universums« gefällt mir da am besten, wo es in der Kompositions- und Arrangierkunst von Wollie Kaiser, Andreas Kaling, Jan Klare und Dirk Raulf für sich selbst steht, ohne vom Das-kenn-ich-doch-Effekt überschattet (überstrahlt?) zu werden. Allerdings ist Schatten ja hier ein zentrales Thema, als Beschwörung dunkler Metal-Geister und Verbrüderung mit finsteren Metal-Buben. Wobei ich den Auftakt, 'Inner Vision' von System of a Down, gleich mal nicht (er)kenne, weil die kalifornische Band mir kein Begriff ist. Alice Cooper ('Billion Dollar Babies'), Black Sabbath, die mit ihren bekanntesten Hits zu hören sind, ebenso wie Nirvana ('Smells Like Teen Spirit') und The Doors ('The End') werden danach in und trotz all ihrer Kenntlichkeit in eine Dimension gestemmt, aus denen sie verwandelt wieder auftauchen wie Hulk aus dem Gammastrahl. Dazu passt die 'Iron Man'-Hymne: Is he alive or dead? Has he thoughts within his head... Heavy boots of lead Fills his victims full of dread. Blasmusik als Metal-Twister, was für eine Transformation ihres 'natürlichen' Zentnergewichts ins Tonnenschwere. Mit allerdings eher elegischem als cholerischem Naturell, speziell dann, wenn Kaiser Regie führt, wie bei 'Secret Service', einem von drei Stücken im Geiste von. Wobei auch da die genuine Hardboildness letzlich triumphiert, wenn auch mit Kratzern. 'Paranoid' tribbelt in erstaunlichen Stakkatos, Kalings Tantra 'Yamantaka' verwandelt unter Geißelschlägen Zorn in Gefasstheit, Nirvanas 'Teen Spirit' erklingt noch einmal als taufrischer Weckruf. Ganz in eine cineastische Imagination taucht einen das 'Lynch'-Medley (3/5 Badalamenti, aufgemischt mit Depeche Modes 'Personal Jesus' und 'I'm Deranged' von Bowie/Eno). Twin Peaks-Feeling und andere wilde Herzbewegung lässt die bloße Bewunderung der Technik und skeptisches Staunen vergessen. 'The End' ist nicht das Ende, sondern ein Once more with feeling, das Morrisons Bitterkeit ausspart. Den Schlusspunkt setzt der 'Simple Song' von The Residents: We are simple, You are simple, Life is simple, too. Ha!
Rigobert Dittmann

Stadtrevue Köln, Jan. 2014
Ein satter, schwerer, schnurrender, röhrender Sound - das ist charakteristisch für das Basssaxofon. Aber nicht unbedingt charakteristisch für Deep Schrott, das einzigartig dastehende Bass-Sax-only-Quartett. Kaiser, Kaling, Klare und Raulf verwandeln das schwere Gerät in federleicht elegante Hochpräzisionsinstrumente. Deep Schrott bedient natürlich alle Klischees und bricht - natürlich - mit ihnen. Es geht um die Show, es geht aber auch um viel mehr. Ihre aktuelle CD "The Dark Side" enthält Stücke von Black Sabbath, Alice Cooper, The Doors oder Depeche Mode. Das ergibt Sinn, denn diese Pop-Klassiker erweisen sich im besten Sinne als Sprungbretter für die wunderbaren Tiefklang-Exkursionen der vier Virtuosen.
Felix Klopothek

Rondo, 1. Feb. 2014
... streuen sie eine gewaltige Menge Humor in die Metallbearbeitung, karikieren die Gepflogenheiten der Rockbranche ein wenig und ziemlich klangmalerisch free, versöhnen dann aber wieder mit reckenden Ostinati und klaren, an die Gesangsstimmen der Stücke erinnernden Melodien. 'The End' der Doors leitet das Finale ein, und zum Schluss verkünden sie mit den Residents in der einzigen Gesangsnummer des Albums noch: 'We are simple, you are simple, life is simple too'. Das mag der Simpel glauben oder nicht. Deep Schrott ist jedenfalls weder Schrott noch simpel.
Werner Stiefele

u1amo01.de, 18. Jan. 2014
Eisler, Bob Dylan, Black Sabbath und Abba (»The winner takes it all«) in einem Konzert? Doch, gibt es. Beim einzigen bekannten Baßsaxophonquartett des Universums: Deep Schrott. Großartig! Das fand auch das Publikum im gut besuchten Haßlocher Kulturviereck und ließ die Band erst nach mehreren Zugaben von der Bühne.
Klaus Neubauer
Ganzer Text mit Konzertfotos

Neue Westfälische, 17. Jan. 2014
Wollie Kaiser, Andreas Kaling, Jan Klare und Dirk Raulf verbinden ihren Enthusiasmus stets mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern, und sie haben die Arrangierkunst für ihr sperriges Instrument inzwischen zu so einer Meisterschaft entwickelt, dass auch Skeptiker Respekt zollen müssen. Allein schon die packende Rhythmusarbeit fesselt, ja man darf sagen: die Bass-Saxophone rocken und rollen.

nrwjazz.de, Jan. 2014
Wer glaubt, dass vierfach in den Keller transponierte Musik monoton klänge, wird schnell eines Besseren belehrt. Dem Quartett gelingt schier Unglaubliches: Vier Saxophone in Bass-Lage zusammenzubringen, ist nicht nur originell, die Umsetzung von Deep Schrott ist in den Tonhöhen (besser: -tiefen) des Instruments äußerst differenziert. Melodie-, Akkord- und Rhythmusspur sind raffiniert aufeinander bezogen und abgestimmt. Dass Tieftöner selbstredend – gerade bei rockorientierter Metal-Musik – die rhythmischen Riffs übernehmen und effektbetont übersetzen, ist für ein Saxophon-Quartett erwartbar. Dass jedoch im Tonsatz auch auf Bass-Höhe Akkorde und Melodien gleichzeitig richtig gut klingen, dass instrumentelle Monster wie Bass-Saxos zu behenden Läufen bei Soloeinlagen eingesetzt werden, das lässt auf ein großes musikalisches Feingefühl, auf eine kompositorische und improvisatorische Meisterschaft der vier Musiker schließen. Der Musik von Deep Schrott hört man an, dass Wollie Kaiser, Andreas Kaling, Jan Klare und Dirk Raulf perfekt eingespielt sind und mit technischer Brillanz und auch Witz ihre Instrumenten-Jumbos zum Tanzen bringen. Die Eigenkompositionen und Arrangements sind hochintelligente und –virtuose Beispiele für präzise und poetische Blasmusik – und dies ist erst recht vor dem Hintergrund der wirklich außerordentlichen Instrumentierung erstaunlich.
Heinrich Brinkmöller-Becker

Amusio.com, 30. Dez. 2013
Um das Phänomen Deep Schrott in Worte zu kleiden, haben nationale und internationale Kulturredakteure schon so manchen eigenartigen Griff in die Metaphernsalat-Schüssel getätigt („die Eleganz der Schiffssirenen“, „Jumbo-Sturzflug, der nur das Unwahrscheinliche als Herausforderung annimmt“).
Originalität und Virtuosität gepaart mit Repertoire und Stil – und das alles auf dem massiven Fundament von vier Bass-Saxophonen, längst aus der Mode gekommenen Soundmonstern, deren Beherrschung allein schon größten Respekt einfordert. Um nun den Klang des Quartetts zu beschreiben, müssten wieder die irrsten Metaphern herhalten. Doch stattdessen sei bei dieser Gelegenheit dringend zum Selbstversuch geraten.
Stephan Wolf


Bad Alchemy 72, 2012
"DEEP SCHROTT Plays Dylan & Eisler (Poise, edition 19): Dieses ist der zweite Streich. Nach den Beatles, Led Zeppelin, Fleetwood Mac, King Crimson etc. erfahren nun 9 Dylan-Songs und 4 von Hanns Eisler eine tiefgründige, frischluftige Neubearbeitung. Dirk Raulf, Andreas Kaling, Jan Klare & Wollie Kaiser, um sie zu nennen, wie sie im Stereoraum stehen, zeigen, dass 'Mr. Tambourine Man', 'Like A Rolling Stone', 'Ballad Of A Thin Man', das schwungvolle 'I Want You', ein wie einst in den Katakomben gegospeltes 'Blowing In The Wind' etc. wie dafür geschaffen sind, als Blasmusik neugeboren zu werden. Der ganz besonderen Blasmusik von vier Bass-Saxophonen! Nicht als Gag, vielmehr als verehrendes Ständchen für den 70 gewordenen Dylan als großen Melodienerfinder. Im Auffächern der melodischen Substanz auf vier sonore Kehlen wird Dylan, deutlicher noch als beim idiosynkratischen Reiz seiner Eigeninterpretationen und unabhängig von seinen nobelpreisverdächtigen Lyrics, bestätigt als Songschreiber von der seltenen Güte von Lennon & McCartney, Bacharach, Bach. Sogar das abgedroschene 'Knockin' On Heaven's Door' wird in zuckend geblasener Hymnik als unverwüstliches Juwel aufpoliert. 'Rainy Day Woman' hat Kaiser arrangiert als so komplexen wie mitreißenden Rhythm'n'Blues mit ungebrochener Ausflipppotenz. Everybody must get stoned! Mit ppp! Danach erklang im 'Kölner Wohnzimmertheater', wo dieser Livemitschnitt entstand, noch ein Eisler-Quartett. Im Andenken an den unerwartet verstorbenen Produzenten Tim Buktu ist die Aufnahme in seinem naturgetreuen Rohmix zu hören. 'An den kleinen Radioapparat', das aufgekratzte 'Die Freie Wirtschaft' und melancholische 'Das Vielleicht-Lied' sind wie für Deep Schrott geschaffen. Überhaupt ist Eisler-Material wieder Pflicht, von Arbeit bis Das Kapital. Denn liegt nicht zunehmend schmerzlich vermisste Weitsicht - in beide Richtungen - darin, wenn Raulf mit schön gerolltem rrr Brechts 'Lob des Kommunismus' anstimmt? Oder können es nur die Fische & Vögel verstehen? Er ist keine Tollheit... Er ist das Einfache Das schwer zu machen ist. Perhaps, perhaps, perhaps."
Rigobert Dittmann

Jazzpodium, Juli 2012
"Hier war luftvolles Können angesagt, perfekte Atemtechnik und Spaß am tiefen Wohl- und Weheklang."
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Jazzthetik, März 2012
"Startende Flugzeuge oder vorbeituckernde Traktoren dürften sich im ähnlichen Frequenzspektrum vom großen As bis zum eingestrichenen E bewegen, und doch: Auch mit gleich vier Bass-Saxophonen kann man tatsächlich Musik machen. (...) Wieder sind die Arrangements interessant, unerwartet, pfiffig und originell. Die Exaktheit in den Bläsersätzen und das Atmen im Unisono beeindruckt. Dass es schwer ist, für vier gleiche Instrumentalfarben so zu arrangieren, dass die Melodielinien noch transparent und die Begleitstimmen klar zu differenzieren sind, ist bei Deep Schrott nicht erkennbar. (...) Die Tieftöner haben sich nicht nur mit ihrer abstrusen Besetzung, sondern auch mit ihrem speziellen Programm eine ganz besondere Nische erschaffen. (...) Deep Schrott sind cool..."

Stereoplay, April 2012
"Was sie den Blechkannen entlocken, ist einzigartig. Da entspringen beschwingte Melodien aus wohlig voluminösen Sätzen, da wirken Töne zerbrechlich, da strömt tonlos heiße Luft, da klappern Klappern. Vor allem aber verwandeln sie neun Titel von Bob Dylan und vier Stücke von Hanns Eisler in das glatte Gegenteil von Schrott. - Musikalische Kleinode von vier Tieftönern mit Humor."

Jazzpodium, April 2012
"Auf Hochglanz polierte Oldtimer-Tonkunst so genüsslich durch die Pressanlage zu ziehen, dass neue interessante Formen entstehen: Deep Schrott feiert fröhlich Demontage von heiliger wie großer Musik der vergangenen hundert Jahre. (...) Und die tiefen Messingbehälter mit ihrer schweren, aber alles andere als schwerfälligen Mechanik erzeugen mal avantgardistisch Sperriges, mal wohlklanglich Stilles oder zuweilen sogar mal trötig Gepowertes. Und die vier Musiker gehören zu den Virtuosen im Holzbläserfach der Republik - Crossover-Artisten, die breit gestreut im Kunstbereich tätig sind. (...) Hier schmatzt's und schnalzt's, es quietscht und kracht, schrille Obertöne machen sich breit wie tanzbare Klangfarben sich die Oberhand zurück erobern. In schepperndes wie filigranes Blechgewand eingepackte Tonkunst erzeugt Wohlgefallen bei Jazz-Polizei-resistenten Zuhörern."

Musenblätter, Juli 2012
Schlag auf Schlag ein wuchtiges Hörerlebnis – vergnüglich, spannend, virtuos... danken wir Deep Schrott für dieses außergewöhnliche, elementare Album. Ganze Rezension lesen

StadtRevue, März 2012
"Eine hochvirtuose Konzentrationsleistung. Das Quartett hebt in seinen Interpretationen alles Verrückte auf - effekthascherisch ist hier nichts. Sie benutzen die Dylan-Kompositionen auch kaum als Sprungbrett für ausgiebige Kollektiv-Improvisation. Es geht sehr fokussiert zur Sache. Die Arrangements arbeiten genau heraus, dass die Kompositionen Dylans auch ohne Texte und den legendär nöligen Vortrag Bestand haben - dass sie hier überhaupt erst als eigenständige Kunstwerke hörbar werden. Keine Frage, diese Dylan-Interpretationen sind das Schmuckstück dieser Aufnahme. Die Eisler-Adaptionen funktionieren ohnehin, fügen sich aber erstaunlich harmonisch ein. Ob Dylan wohl jemals Eisler gehört hat? Deep Schrott scheinen das mit ihrere Rekonstruktion nahezulegen." Felix Klopothek

Clarino (Magazin für Blasmusik), März 2012
"Ungeheuerlich ist so eine tiefe Besetzung, die kratzt und kräht und hobelt. Bei allem, was die vier Basssaxophonisten spielen, hört man ihren Humor und die eigenwillige Ironie der Sache, aber auch die Ernsthaftigkeit des Tuns und Begeisterung für dieses Ensemble. Mit "Deep Schrott" sind Kaling, Kaiser, Klare und Raulf auf jeden Fall Revolutionäre. Wie auch Bob Dylan einer war. Und auch Hanns Eisler. Wie schön, dass sich diese drei Komponenten auf einer CD getroffen haben."

Paris DJs (F), März 2012
"This is our discovery of the month, we never heard anything like this before, something between classical jazz, mainstream pop and heavy brass earthquakes!"
Link zu Paris DJs

JazzThing, Februar 2012
"Die Deep-Schrott-Versionen haben es in sich (...): auch wegen der ungeschönten Live-Aufnahmequalität. Blasmusik vom Feinsten."

Jazzzeitung, Februar 2012
"Daran haben die Vier schwer zu tragen: Ein Tiefpunkt musikalischen Schaffens, Schrott, kiloschwer... Erwartungshaltungen unterläuft das eingebildete 'einzige Bass-Saxophon-Quartett des Universums' mit gesunder Selbstironie am laufenden Meter. Statt dunkel und gewaltig klingt es hell und leicht, statt grob und massig auch mal grazil und empfindsam. Viel Humor ist da im Spiel, an erster Stelle aber musikalische Meisterschaft, Virtuosität und zudem haben die vier hörbar Spaß an der Sache." (Michael Scheiner)

P-Magazin, Februar 2012
"Erfrischend und gekonnt."

Bassic-sax (Kanada), Feb. 2012
"With Deep Schrott Plays Dylan & Eisler, 4 incredibly talented musicians make their bass saxophones sing the songs of peace and social change. Bass saxophones can sing, and Deep Schrott makes it appear as if they can do it effortlessly. Their arrangements are a blending of harmonies so pleasing, that you forget you are listening to bass saxophones, which for many years were forgotten or neglected. The question that has to be asked, is: Why? Sure bass saxophones are large, and somewhat cumbersome, but bands regularly pack much bigger and more cumbersome gear. In the overall scheme of things, bass saxophones are not that awkward, yet they add a level of depth and breadth to the music, not matched by any other instrument. If you play bass saxophone—or even if you just like the sound of the bass—then Deep Schrott is a group you absolutely have to have in your CD collection."
Helen Kahlke
Die vollständige Rezension auf www.bassic-sax.ca

Belg. Rundfunk BRF, März 2012
"Vier Basssaxophonisten lassen die Songs von Bob Dylan aufs Schönste brummen."

"Die Eleganz der Schiffssirenen" - HNA Kassel, 21. Februar 2012
"Was für ein Ambiente, was für ein Sound! Deep Schrott verwandelten die bis auf den letzten Platz besetzte Galerie in einen Kunst-Klangraum. (...)
Das Phänomenale an diesem exquisiten Quartett, welches (...) vier gestandene Meister der deutschen Saxofonszene vereint, ist die Bandbreite der Sounds und Stile. Mal grummeln die goldenen Hörner in betörenden Tiefen, beschwörend wie ein Didgeridoo, mal kreischen sie wie Schiffssirenen (sic!), um in eine swingende Eleganz zu verfallen, die an die große Zeit dieses Instrumentensauriers in den 20er Jahren erinnert. Anhaltender Beifall und mehrere Zugaben." Hartmut Schmidt

unter-geiern.blogspot.com, März 2012
"Abgesehen von Überraschungseffekt und Heiterkeitsausbruch funktioniert das Ganze auch musikalisch - so aberwitzig und abgedreht es auch klingen mag. Das ist wirklich originell und innovativ, eben nicht nur ironisch und augenzwinkernd, sondern auch ernsthaft hörbar."

Revue & Corrigée (F), Februar 2012
"Bien sûr, au-delà du caractère conféré aux diverses reprises, c’est le travail sonore varié effectué sur les saxophones basses (chacun des musiciens en ayant un autre modèle !) qui retient aussi l’attention de l’auditeur." Pierre Durr

Jazz in der Kammer (Magdeburg), 20. Februar 2012
"Ein im wahrsten Sinne des Wortes lange nachtönender Abend, mit Tönen die selbst ohne Verstärkung den Boden unter den Füßen vibrieren ließen."

Freie Presse, 20. Februar 2012
"Das exzellente Spiel des Quartetts hat, außer bei den selbst komponierten Titeln, meist gar nicht viel mit improvisiertem Jazz zu tun, glänzt eher durch ungewöhnliche Näherung an die Songs, denen sie eine ganz andere Dramatik geben, die sie in den Gegenwind stellen, ohne sie ins Unkenntliche zu prusten. Es glänzt auch durch die Arrangements, die zwischen manchmal kompaktem Gleichklang und manchmal zarten melodischen Soli eines Saxofons "gegen" oder eher im Sound der anderen oszillieren, zuweilen durch etwas Gesang ergänzt. Die vier Musiker entlocken ihren robusten Instrumenten berührende Klänge, die oft einen Hauch über dem Boden schweben - zart und verletzlich, stolz und selbstbewusst." Matthias Zwarg

Echo, 20. Februar 2012
"Die gewaltigen, golden glänzenden Blechungetüme auf der Bühne des Jazzinstituts sehen aus wie wild geschwungene Tonkanonen. Ist nicht nur das Instrumentarium des einzigen Bass-Saxofonquartetts in der Welt so ungewöhnlich, so sind es auch die immer wieder überraschenden Einsätze und Interaktionen dieser Vollblutmusiker." Ulfert Goeman

HNA CD-Tipp, 17. Februar 2012
"Auf dieser CD lassen sich zwei Klassiker ganz neu entdecken." (Gemeint sind Dylan & Eisler.) Andreas Gebhardt

Radio Unerhört Marburg, Februar 2012
CD der Woche.

musicfrom.nl, Feb. 2012
"Een concert van het viertal is een ware sensatie waarbij alle mogelijkheden van hun indrukwekkend

Jazz Journal (GB), 2010
A somewhat neglected instrument perhaps, the bass saxophone is rarely a ‘main instrument’ among modern musicians. Although the likes of Peter Brötzmann, Roscoe Mitchell and Jan Garbarek have all picked it up at times. So all the more unusual to find a quartet consisting of nothing but. Deep Schrott (intriguingly “schrott” is German for “scrap”, as in metal) are the self-proclaimed “only bass sax quartet in the universe”.

With covers of songs by Led Zeppelin, King Crimson, Peter Green’s Fleetwood Mac and even Kylie Minogue, this could so easily have been a novelty album. However there is something quite mesmerising (and smile-inducing) about their arrangements of such familiar tunes for such an unfamiliar instrument. Smiles aside, it is the originals here that best showcase their exploration of the bass sax’s sonic possibilities, including percussion. So, a combination of fun and breaking new ground – what more could you want?